An der Weinkellerreihe in der Cserépi Straße finden zahlreiche Veranstaltungen statt – aber ein Spaziergang zu den Weinkellern lohnt sich immer wegen des Schatzes der Weinfässer... Bogács ist eine der charakteristischesten Siedlungen der Weinregion Bükk, das Dorf ist eine Mitgliedgemeinde des Vereins Weinstraße Bükk. Die Weine in der Weinregion Bükk sind ähnlich den Weinen aus der Weinregion Eger, aber sie weisen mehr Säuren auf. In den gemütlichen Kellern inmitten von sanften Hügeln werden die Weine im Allgemeinen oxidativ hergestellt. In der Förderung und Bewahrung der Traditionen und Wertschöpfung spielt der Sankt Martin Weinritterorden eine große Rolle.
Über die Weinregion Bükk
Zu der Weinregion Bükkalja gehören 24 Gemeinden. Charakteristisch ist der kalkhaltige Lehmboden und seine Lößauflage. Das Weinbaugebiet wird durch zu den anderen Weinbaugebieten Nordungarns ähnlich kühles, jedoch ein wenig trockeneres Klima mit viel Sonnenschein geprägt, deshalb geeignet sich das Gebiet überwiegend für den Anbau von weißen Rebsorten. Meistens werden hier leichte, milde Weißweine hergestellt, die elegante Säure und fruchtige Noten zeigen. In den kleinen Kellern werden die Weine oxidativ hergestellt, während in den größeren Kellereien Weiß-, Rose- und Barrique-Weine aus weißen Reben mit reduktiver Methode produziert werden.
Die charaktiristischen Rebsorten
Weißweinsorten: Welschriesling (Olaszrizling), Chardonnay, Cserszegi fűszeres, Mädchentraube (Leányka), Müller-Thurgau, Tramini, Muskat Ottonel
Rotweinsorten: Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Zweigelt, Pinot Noir
Weinstraße
Im Jahre 2002 wurde der Verein der Weinstraße von Bükkalja mit dem Sitz Tibolddaróc gegründet. Die Mitglieder haben sich zum Ziel gesetzt, durch die Dienstleistungen und Tätigkeit der Mitglieder die Entwicklung des Weinbaugebiets zu fördern, damit sich die Region den Vorreiterregionen anschließt.
Eine kleine Geschichte
Die wilde Weinrebe war eine einheimische Pflanze in dem Ungarischen Mittelgebirge, ihre Früchten hatte sogar der Urmensch ab dem Ende der Eiszeit gekannt. Die Anfänge des Weinbaus in der Region sind jedoch wenig bekannt. Die Weinrebe wird zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahre 1313 erwähnt, die vermuten lässt, dass der Weinbau ein wichtiger Zweig der örtlichen Landwirtschaft gewesen sei.
Im VIII. Jahrhundert zählten Gohér, Furmint, Hárslevelű (Lindblätter), Bátai, Demjén und Fejérszőlő zu den wichtigsten Rebsorten. Das Dorf Tibolddaróc zählte damals zu einem der berühmtesten Anbaugebiete des Sektgrundweines. Zu diesem Zweck wurde Welschriesling und Furmint verwendet. Das frühere Weinbaugebiet Bükkalja gehörte im vorigen Jahrhundert zu dem ehemaligen Miskolcer Weinbaugebiet seit 1970 ist das Weinbaugebiet autonom. In den wichtigeren Gemeinden der Weinregion – in Bogács, in Cserépfalu und in Tibolddaróc - begann man in den letzten Jahren die Weinkeller zu vergrößern und zu modernisieren, damit sie den Vorschriften der EU und den ständig steigenden Ansprüchen des Tourismus entsprechen.
Der Weinritterorden Hl. Martin
Der Weinritterorden wurde 1996 gegründet. Der Weinritterorden wurde nach dem Schutzpatron der Kirche in Bogács benannt, am Martinstag, am 11. November wird auch die Kirchweih gefeiert. An diesem Tag wird der neue Wein erstmals probiert und vom Pfarrer gesegnet. Die Ordensmitglieder tragen einen purpurnen Ornat. Die Ordensmitglieder haben den guten Ruf der Region und ihrer Weine nicht nur ungarnweit sonder auch in Österreich und in Deutschland verbreitet und die internationalen Beziehungen gestärkt und weiter ausgebaut.
Das Ziel des Weinordens ist, nicht nur die Bükkaljaer Weine und die Schönheit und Werte dieser Landschaft weit und breit bekannt zu machen, sondern auch die Traditionen des Weinanbaues zu bewahren und weiterzuentwickeln. Weiterhin tun die Ordensmitglieder alles dafür, die Tradition der sogenannten Weinkeller-Programme, des kultivierten Weinkonsums durch lustige Veranstaltungen zu schaffen, die internationalen Beziehungen zu fördern und weiterzuentwikeln.
Der „Flaggenwein" des Weinordens Heiliger Martin ist der Bogácser Welschriesling. Nach Meinung der Bükkaljaer Wirte ist er der Fürst der ungarischen Weine. Dieser Wein enthält die Essenz des Lebens: man muss das Leben lieben. Der Welschriesling hat nicht nur einen unvergleichlichen Geschmack, Aromen und Düfte und hohen Alkoholgehalt, sondern er hat vor allem auch eine Seele. In diesem Wein sind die Weisheit des Ostens, die Ruhe Asiens und die Neugier und Bildung des Westens zu Hause. Dies ist die beste Kombination sowohl bei den Menschen als auch bei den Weinen.
Der Text des Eides vom Weinritterorden:
„Ich, ........ schwöre feierlich vor den anwesenden Ordensmitglieder des Wienritterordens Hl. Martin und vor den vielen Weinliebhabern, den guten Ruf der Weine der Region Bükkalja, die die Seele heilen und den Geist fliegen lassen, vor allem den Ruf des Welschrieslings mit voller Überzeugung und Entschlosssenheit landes- und weltweit zu verbreiten
Als Ritter des Weinritterordens verspreche ich, durch Taten ein würdiges Mitglied dieses namhaften Vereins zu werden. Ich bringe nie eine Schande über den Orden, ganz im Gegenteil. Seinen guten Ruf steigere auch ich weiter. Ich vergesse nie, dass die größte Ehre dem Winzer mit gebeugten Rücken gebührt. KOmme ich überallhin in der Welt, wo ich ein Glas Wein bekomme, trinke ich das auf die Gesundheit des Weinbauers."
Die Legende über den lebensrettenden Wein
Nicht nur heutzutage sind die Einwohner der Region Bükkalja von der Farbe und dem Geschmack des Welschrieslings fasziniert, sondern auch vor hunderten Jahren waren die Menschen von diesem Wein begeistert: ihre Weinhänge und -Hügel hat der Welschriesling längsgestreift, dieser Wein hat den Durst der damaligen Menschen gestillt und er hat ihre Feiertage verschönert. Diese Weinsorte hat in während Türkenbelagerung sogar Leben gerettet! Obwohl man dazu auch den Einfallsreichtum eines jungen Bogácsers brauchte...
Der Legende nach kam eine gehörige Truppe des türkischen Heeres nach Bogács, als die Türken nach Eger zogen. Sie raubten die Rinder und Pferde. Glücklicherweise waren die Dorfbewohner nicht zu Hause, sie versammelten sich in dem Tal Jács in der Nähe von Bogács, um zu feiern und sich von den jungen Männern zu verabschieden, die in den Krieg gegen die Türken in Eger ziehen wollten. Als die Dorfbewohner von der türkischen Invasion erfuhren, fingen sie sofort an, eine Strategie zu machen und Knüppel zu schnitzen. Sie lockten die Türken zum Fuß des Kökötő-Flurs und schmissen Steine auf die Türken, so dass die Türken in einen regelrechten Steinhagel gerieten und fliehen mussten. Aber die Dorfbewohner wussten, dass die Türken bald zurückkommen.
Der heldenhafte Junge, Krieger Barna erdachte für den nächsten Tag, wie die Dorfbewohner gerettet werden können. Er schlug vor, dass die Frauen, Kinder und Alten sich in den Weinkellern verstecken sollen, während die Männer die Eingänge der Keller einstürzen und durch ein geheimes Loch im Wald in den Keller steigen sollen, damit die Türken ihren Versteck nicht entdecken. Obwohl die Idee nicht jedem gefiel, niemand hatte einen besseren Plan, deshalb handelten sie nach Barnas Plan.
Die Türken entdeckten sie garn nicht! Aber sie zogen auch nicht weg, sondern sie schlugen ihr Lager im Wald auf. So vergingen zwei Wochen. Obwohl die zusammengepferchten Bogácser durch die Luftlöcher Luft kriegten, waren aber ihre Nahrungsmittel und Wasser sehr knapp. Es war auch zu befürchten, dass eine Epidemie ausbricht. Die Gefahr sehend ordnete Barna an, den Erwachsenen nur Wein den Kindern mit Welschriesling gemischten Wein zu geben. So haben die Dorfbewohner noch zwei Wochen unter schwierigen Bedingungen aber ohne Krankheiten überlebt. Eines Tages, als Barna das türkische Lager beobachtete, bemerkte er, dass noch eine weitere türkische Kavallerie kam, aber sie schloss sich nicht ans Lager, ganz im Gegegteil. Die neue Kavallerie nahm sogar die anderen 500 Türken im Lager in Bogács mit! Es stellte sich später heraus, dass die sich in Bogács aufhaltenden 500 Türken in Eger fehlten und sie dringend zur Belagerung von Eger geschickt wurden.
So entkamen die Bogácser. Sie konnten aus den Kellern herauskommen. Sie feierten am Martinstag die Hochzeit von Barna und seiner wunderschönen Braut Borbála. Die Bogácser konnten ihre lieben Weinreben weiter züchten und die aus den Reben produzierten aromatischen Weine in den Weinkellern reifen lassen.
(aufgrund der Erzählung von Imre Hajdu)